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Grüttemeier korrigiert: Regiotram fährt von Anfang an nach Merzbrück

Grüttemeier korrigiert: Regiotram fährt von Anfang an nach Merzbrück

So titelt es die Aachener Nachrichten. Der Anschluß von Merzbrück sollte doch vorerst auf Eis gelegt werden? Die Machbarkeitsstudien gingen doch davon aus, dass dieser Streckenast nicht förderungsfähig sei und der Nutzen in keiner Relation zum Auswand stünde. Zumindest noch nicht, da das Gewerbegebiet in Merzbrück noch nicht erschlossen ist. Es war doch auch die Empfehlung der Gutachter, diesen Streckenast über Fördermittel zum Strukturwandel wegen des Braunkohlenausstieges, mit zu finanzieren?

Wird Merzbrück jetzt also doch von Beginn an an die Regiotram angebunden, oder handelt es sich hier nur um politisches Getöse des Städteregionsrates Grüttemeier? Und wenn dies tatsächlich zuteffen sollte, fließen dann jetzt auch schon sicher Fördermittel aus der Förderung des Strukturwandels im Rheinischen Revier?

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Antwort

Guten Tag,

im Rahmen der ersten Stufe der Machbarkeitsstudie Regiotram wurde festgestellt, dass der „Ast nach Merzbrück“ aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen (strukturelle Entwicklungen rund um den Standort Merzbrück sowie Anforderungen der ÖPNV-Infrastrukturförderung nach GVFG = Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Daher war der „Ast Merzbrück“nicht mehr Gegenstand der zweiten Stufe der Machbarkeitsstudie.

In einer zusätzlichen Szenarienuntersuchung wurde jedoch geprüft, ob bzw. unter welchen Voraussetzungen der „Ast Merzbrück“ wirtschaftlich darstellbar und realisierbar wäre. Demnach gibt es für den Ast nach Merzbrück durchaus eine Realisierungsperspektive, wenn sich der Standort Merzbrück entsprechend strukturell entwickelt (Forschungsflugplatz, Gewerbegebiet, Mobilitätshub etc.). Für den „Ast nach Merzbrück“ wird eine Realisierung über die Förderung des Strukurwandels im Rheinischen Revier angestrebt.

Die strukturellen Entwicklungen am Standort Merzbrück werden dabei konkret: Während eines Treffens des Clusters AeroSpace.NRW überreichte Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur Anfang September für den Forschungsflugplatz Merzbrück den ersten Förderbescheid über 8,36 Millionen Euro an das „Production Launch Center Aviation“ (PLCA). Das Projekt markiert als erstes von mehreren geplanten Großvorhaben den Beginn des Aufbaus der Infrastruktur am künftigen Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück.

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Kommentare

Gespeichert von Lasse Alsmeyer am Do., 21.09.2023 - 10:13

Ich glaube das ist ein typischer Fall von zu langer Kommunikationskette.
Meines Wissens nach ist der Streckenast nach Merzbrück grundsätzlich schonmal als möglich projektiert und die erste Ausbaustufe wird so errichtet, dass der Anschluss problemlos möglich ist.
Eine Realisierung wird im Nachgang dann erst diskutiert, wenn diese sich auch Wirtschaftlich lohnt, was derzeit, aufgrund des noch nicht vorhandenen Gewerbegebietes, nicht der Fall ist.

Irgendwo wird wohl auf dem Weg ein Stück Info verloren gegangen sein oder jemand hat sich seinen eigenen Teil dazugedichtet - das kann auch bei der Redaktion der Nachrichten passiert sein.

Hallo Herr Alsmeyer,
genau das was Sie beschreiben ist auch mein Kenntnisstand gewesen. Deshalb ja auch meine große Verwunderung über diese Aussagen von Herrn Grüttemeier. Er sagt ja, dass die Regiotram VON ANFANG AN bis Merzbrück fahren wird. Und eben das widerspricht ja allen bisher getroffenen Aussagen. Auch allen Aussagen die bisher hier auf der Website getroffen wurden. In keinem der Planfälle war/ist der Streckenast Merzbrück noch für den Projektstart berücksichtigt worden.
Es klang für mich auch immer logisch und sinnvoll weshalb man die Anbindung Merzbrücks erstmal hinten angestellt hatte... Keine Ahnung was dieses hin und her jetzt von politischer Seite aus soll... Das bringt potentiell nur wieder unnötig Unruhe rein.

Völlig richtig, daher meine Vermutung, dass er entweder selber etwas durcheinander gebracht hat, oder warum-auch-immer diese Kommunikationsstrategie verfolgt.
Ich bin mir sicher dass der Ast nicht Bestandteil ist, da vertraue ich auf die gesamte Masse aller anderen Quellen.

Wenn ich es recht verstanden habe, war das Problem bei der Strecke Wü - Merzbrück doch, dass unter den aktuellen Verhältnissen der Nutzen so gering wäre, dass bei Einbeziehung dieser Strecke in das Gesamtprojekt Regiotram dessen Förderungsfähigkeit nach GVFG (Nutzen-Kosten-Index > 1,0) gefährdet gewesen wäre. Daher die Idee, die Merzbrück-Strecke als Regiotram II aus Mitteln für das Rhein. Braunkohlenrevier zu finanzieren (so wie z. B. auch das Gewerbegebiet Merzbrück). Fraglich aber, ob die letzteren Mittel unabhängig von der aktuellen Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Strecke fließen können.
Sollte es nun Anzeichen dafür geben, dass eine Förderung aus den "Braunkohlemitteln" möglich ist, so könnte dies evtl. bedeuten, dass man die Strecke doch von vorneherein mit der Hauptstrecke mitplanen kann - wenn auch aus anderen Quellen finanziert.

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